Unser Team besteht aus Heilpädagoginnen / Rehabilitationspädagoginnen / Diplom-Pädagoginnen / Motopädinnen. Wir unterstützen Schüler*innen und ihre Familien, wenn sie Entwicklungsschwierigkeiten im sozial-emotionalen Entwicklungsbereich haben.
In der heilpädagogischen Spieltherapie wird das Spiel als Prozess der Selbstdarstellung, Selbstheilung und Selbstverwirklichung verstanden. Da die Spielfähigkeit von Kindern nicht selbstverständlich ist, sondern häufig in der Therapie entwickelt bzw. weiterentwickelt werden muss, kann das Spiel Therapiemedium als auch Therapieziel sein. Ziele der Spieltherapie beinhalten immer, die Entwicklung der Fähigkeit, die eigenen Gefühle wahrzunehmen, sie zu formulieren, sie zu kontrollieren und in das Gesamtverhalten einzuordnen, sowie die Gefühle anderer wahrnehmen, sie zu akzeptieren, im eigenen Verhalten zu berücksichtigen und angemessen darauf zu reagieren. Die heilpädagogische Spieltherapie hat immer eine ganzheitliche Befähigung des Kindes zur Selbstdarstellung, Selbstregulation und Selbstverwirklichung zum Ziel. Sie zielt weniger auf den Abbau einzelner Verhaltenssymptome ab.
Im heilpädagogischen Spiel wird grundsätzlich der Bezug zur Realität aufrechterhalten. Das bedeutet, dass Handlungen, die in der Welt „draußen“ nicht erlaubt oder möglich sind, auch in der Spielsituation als unerlaubt bezeichnet werden.
Das Spiel ist eine Möglichkeit des Heilpädagogen, Situationen zu schaffen, in welchen das Kind sich und seine Umgebung positiv erlebt und Entwicklung möglich wird (BHP Nov. 95).
Die psychomotorische Entwicklungsförderung ist ein pädagogisch-therapeutisches Konzept, welches die Wechselwirkungen psychischer (geistig-seelischer) und motorischer (körperlicher) Prozesse nutzt, um die Gesamt- und Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen positiv zu beeinflussen. Die Ursprünge der Psychomotorik in Deutschland gehen in die 60er Jahre auf den Gründungsvater E.J. Kiphard zurück. Über Bewegungserlebnisse wird eine Beziehung zum Kind/ Erwachsenen aufgebaut mit dem Ziel die Eigeninitiative zu fördern, zum selbständigen Handeln anzuregen und durch Gruppenerfahrungen zu einer Erweiterung der Handlungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit beizutragen. Durch erlebnisreiche Bewegungsangebote werden motorische Schwächen und Probleme des Kindes/ Erwachsenen in der Auseinandersetzung mit sich selbst und seiner Umwelt bearbeitet, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und eine Stabilisierung der Persönlichkeit erreicht.
Zu den Inhalten der Psychomotorik zählen Körper-Erfahrungen, wie z.B. Wahrnehmungen und Ausdrucksmöglichkeiten des eigenen Körpers und Sinneserfahrungen, Material-Erfahrungen, wie z.B. eine erkundende und experimentelle Auseinandersetzung mit der Umwelt, ein Lernen durch Bewegung und Sozial-Erfahrungen, also die Kommunikation mit anderen über Bewegung, wie z.B. durch Regel- oder Rollenspiele.
Durch das Zusammenwirken von Bewegung, Wahrnehmung, Denken, Erleben, Fühlen und Gestalten in der Interaktion mit der Pädagogin/ Therapeutin und anderen Kindern, „setzen wir statt einer Leistungs- und Produktorientiertheit, die häufig an den Bedürfnissen der Kinder vorbeigeht, statt einer Defektorientiertheit, die nur Makel, Störungen und Defizite sieht, eine Erlebnis- und Persönlichkeitsorientiertheit, bei denen sich die Kinder spielerisch, frei und ungezwungen handelnd äußern und entwickeln können.“ (Kiphard 1989,12)
Deswegen wundern Sie sich nicht, wenn Sie auf die Frage: „Was habt ihr denn heute gemacht?“, die Antwort: „Nichts, wir haben nur gespielt“ erhalten.
Quelle: Renate Zimmer, Handbuch der Psychomotorik
Die Sensomotorik beschreibt den direkten Zusammenhang zwischen sensorischen und motorischen Leistungen. Die Wahrnehmung des Reizes durch Sinnesorgane (Sensorik) und das motorische Verhalten (Motorik) bedingen sich gegenseitig. Reizrezeptoren befinden sich überall im Körper. Reize wie Berührung, Druck, Temperatur, Schmerz, Sehen, Hören, Schmecken, Gleichgewicht oder die Muskelstellung werden ständig verarbeitet.
In der kindlichen Entwicklung werden in vielen Lernprozessen die richtigen oder sinnvollen Bewegungsantworten intuitiv erarbeitet. Dazu ist eine aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt notwendig. Nur so kann das Kind die Umwelt erschließen.
In der sensomotorischen Förderung soll dieser Prozess unterstützt werden, in dem man vielfältige und angemessene Reizangebote unterbreitet.
Über die Sinneswahrnehmung und Bewegungsantwort hinaus können Kausalzusammenhänge (wenn-dann-Zusammenhänge) erlebt werden. In der kindlichen Entwicklung gelten die sensomotorischen Erfahrungen als Grundstein des späteren Denkens.
Die Aussagen in diesem Text beruhen auf Forschungsarbeiten u.a. von J. Kiphard, J. Piaget, J. Ayres und M.Frostig.
Die Kosten für die Heilpädagogische und Psychomotorische Förderung werden nach Antragstellung vom Kreis Recklinghausen oder dem Jugendamt übernommen.
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